Spektakuläres E-Rennen zwischen Auto und Flugzeug
Ein spektakuläres, wenn auch un-
gleiches Rennen, zwischen zwei
unterschiedlichen Vehikeln fand
am 29. August vom Flugplatz Geln-
hausen zum Flugplatz Norderney
statt. Initiator Morell Westermann,
Projektleiter „E-flight Challenge
2023“ sowie Autoimporteur Lucid
Air und Electra Solar, Hersteller
des Elektra Trainers zeigten sich
dennoch zufrieden, auch wenn das
Auto trotz Nutzung einer Fähre ei-
ne halbe Stunde früher ankam. Pi-
lot, Uwe Nortmann musste auf
dem Flugplatz Oerlinghausen nur
einmal kurz „auftanken“ und verlor
dadurch wegen großen Presseauf-
gebots wertvolle Zeit. Vor drei Jah-
ren brauchte Initiator Westermann
für einen ähnlichen Flug nach Nor-
derney noch 11 Zwischenstopps.
Die „E-Flight Challenge 2023“ ist
der Versuch, der Bevölkerung die
Entwicklungen speziell in der Luft-
fahrt über die Jahre zu verdeutli-
chen, wie sich die Technik nachhal-
tig entwickelt. Ungleich war das
Rennen auch deswegen, weil die
Streckenführung am Boden nicht
mit der Flugstreckenführung ver-
gleichbar ist, die unter anderem
auch von Gegenwind und Kontroll-
zonen abhängig das Rennen beein-
flusste. www.elektra-solar.com
GKN übernimmt Systemführerschaft für kryogene Entwicklung
GKN, in Großbritannien bisher als
Zulieferer im Zellen- und Trieb-
werksbau bekannt, versucht jetzt
auch in den Bereich kompletter
elektrischer Antriebsstränge zu
drängen. Die geplante Zusammen-
arbeit bei Flüssigwasserstoff-Sys-
temen wird erheblich vom laufen-
den, vom UK Aerospace Techno-
logy Institute finanzierten und von
GKN Aerospace geleiteten H2-
GEAR-Programm profitieren, das
im Jahr 2025 ein skalierbares was-
serstoffbasiertes Brennstoffzellen-
Antriebssystem am Boden testen
wird. Ziel ist es, den kryogenen
Treibstoff bereitzustellen und den
Antriebsstrang noch vor Ende des
Jahrzehnts in einer entsprechen-
den Flugprüfstandumgebung zu-
sammenzuführen. Auf der Paris Air
Show unerzeichnete GKN Aero-
space eine Kooperationsverein-
barung zur Erforschung einer inte-
grierten Flugdemonstration des
End-to-End-Systems. Studien deu-
ten an, dass ein solches System
eine breite Palette von Flugzeugen
unterstützen könnte, darunter
Commuter bis 19 Sitze, Geschäfts-
flugzeuge und Regionalliner bis zu
100 Passagiere. Die Skalierbarkeit
größerer Single-Aisles wird gegen-
wärtig geprüft.
www.gknaerospace.com
Elektrisches Fliegen - die Zukunftsperspektive
Meldungen 3/2023
US-Haltergemeinschaft will Caravans auf E-Antrieb umrüsten
Surf Air Mobility ist die größte Hal-
terfluggesellschaft in den USA, mit
der man sich bereits mit 2000 Dol-
lar monatlich registrieren kann, um
deren Dienste zu nutzen. Um um-
weltfreundlicher zu fliegen, möchte
man allerdings nicht lange warten,
bis entsprechende Flugzeuge am
Markt erhältlich sind und strebt da-
zu die gemeinsame Umrüstung mit
Textron auf eine Hybridversion der
Caravan mittels eines Brennstoff-
zellenantriebs mit Elektromotor an.
Dazu wurden bei Textron 20 Gran
Caravan EX bestellt, deren Ge-
samtstückzahl noch auf 100 sowie
weitere 50 Maschinen erweitert
werden kann. Die Auslieferung der
Cessna Grand Caravan EX soll im
ersten Halbjahr 2024 beginnen. Im
Jahr 2026 wird eine ergänzende
Typ-Zulassung durch die FAA an-
gestrebt. Surf Air Mobility geht
davon aus, dass das hybride Elek-
troflugzeug Cessna Grand Cara-
van EX im eigenen Netzwerk ein-
gesetzt wird, um mehr US-Airports
mit direkten Kurzstreckendiensten
zu verbinden. Surf Air Mobility wird
zudem der exklusive Lieferant von
Textron Aviation für bestimmte bat-
terieelektrische- und hybride An-
triebstechnologien für die Grand
Caravan sein. www.surfaircom
Hochspannungsverbindungssysteme für Hybridantrieb
GKN Aerospace wird mit Pratt &
Whitney Canada zusammenarbei-
ten, um ein Hochspannungs- und
Hochleistungs-Elektroverkabe-
lungssystem für ein hybridelektri-
sches Demonstrationsprojekt zu
entwickeln, das von der Mutterge-
sellschaft des Triebwerksherstel-
lers, RTX, geleitet wird. Die Zusam-
menarbeit umfasst die Entwicklung,
Herstellung und Installation eines
Hochspannungs-Hochleistungs-
Verbindungssystems für elektrische
Leitungen (EWIS). Die Entwicklung
eines Hochspannungs-Hochleis-
tungs-EWIS ist erforderlich, um die
erhöhte Leistung zu unterstützen,
die für hybridelektrische Antriebe
erforderlich ist. Das hybridelektri-
sche Antriebssystem des Demons-
trators integriert einen hocheffizi-
enten Kraftstoffverbrennungsmotor
von Pratt & Whitney mit einem von
Collins Aerospace entwickelten 1-
Megawatt-Elektromotor. Das Hy-
brid-Elektrosystem ermöglicht eine
effizientere Triebwerksleistung in
dallen Flugphasen vom Start bis
zur Landung. Sowohl Pratt & Whit-
ney als auch Collins Aerospace
sind Geschäftsbereiche von RTX.
RTX Corporation sind Collins Aero-
space, Pratt & Whitney und Ray-
theon. www.gkn.com
Airbus jetzt bei ZeroAvia mit eingestiegen
ZeroAvia, eines der führenden Unt-
ernehmen für alternativer Antriebs-
systeme für Wasserstoffbetrieb
gab im September bekannt, dass
Airbus, Barclays Sustainable Im-
pact Capital und NEOM gemein-
sam die jüngste Finanzierungsrun-
de des Unternehmens eingeleitet
haben. Neben weiteren Investoren
wird es ZeroAvia ermöglichen, die
Zertifizierung seines ersten Trieb-
werkes zu beschleunigen und
Triebwerkssätze bis 5,4 MW für
größere Verkehrsflugzeuge zu ent-
wickeln und nicht bei der derzeitig
stärksten Version, dem ZA 2000
mit 2 MW stehenzubleiben. Derzeit
arbeitet das Unternehmen an der
Nachrüstung eines von Alaska Air-
lines bereitgestellten Dash 8 400-
Teststanddemonstrators mit 76
Sitzplätzen, mit dem Ziel, im Jahr
2024 den ersten Test mit einem
Triebwerk in Originalgröße durch-
zuführen. Dazu zählen Technolo-
gien für elektrische Motoren der
Multi-MW-Klasse mit entsprechen-
der Leistungselektronik, einchließ-
lich Hochtemperatur-PEM-Brenn-
stoffzellen (HTPEM) sowie Bord-
speicher für flüssigen Wasserstoff.
Das in der Flugerprobung befindli-
che ZA 600 könnte bereits 2025 in
den Liniendienst gehen.
www.zeroavia.com
Joby Aviation errichtet Werk in Dayton Großserienproduktion
Einer der bis jetzt bekannteste
eVTOL-Hersteller in den USA, Joby
Aviation will 2025 den kommerziel-
len Flugbetrieb aufnehmen. Toyota,
Hauptanteilseigener stellt unter
anderem die Hauptantriebseinhei-
ten dazu her. Partner Delta Airlines
hat bereits eine Partnerschaft mit
Joby beschlossen und will dann
zukünftig Delta-Kunden von und zu
den Flughäfen bringen. Ähnliche
Bestrebungen hatte vor vielen
Jahrzehnten Panam schon einmal
mit kleinen Flächenflugzeugen ver-
sucht und scheiterte kläglich daran.
Die Vorzeichen stehen heute mit
den eVTOLs jedoch etwas anders.
Die Senkrecht-Start – und Lande-
technik erlaubt eine andere Art der
Zubringerdienste. Auch interessiert
sich das Militär sehr stark für die
neuen eVTOLs. Erst kürzlich hatte
die FAA ein beschränkte Lufttüch-
tigkeitszeugnis für die Serienflu-
gerprobung erteilt. 2024 will Joby
mit der Errichung eines Montage-
werkes in Dayton/Ohio beginnen,
dem Standort, an dem die Gebr.
Wright 1910 ihre erste Flugzeugfa-
brik errichtet hatten. Dort sollen
dann 2000 Arbeitsplätze entste-
hen. Die Investitionen dafür betra-
gen rund 500 Millionen US-Dollar
betragen. www.jobyaviation.com
EHang, eines der weltweiten Pio-
nierunternehmen für autonome
Luftfahrzeuge („AAV“), gab be-
kannt, seine strategische Investi-
tion auf Shenzhen Inx Technology
Co., Ltd. („Inx“) auszuweiten. Inx
ist ein Unternehmen für Festkör-
per-Lithium-Metall-Batterietechno-
logie in China. EHang wird zusätz-
lich mit Inx an der Forschung, Ent-
wicklung und der Produktion von
Festkörper-Lithium-Metallzellen
zusammenzuarbeiten. Die Batte-
rien sollen für die eVTOLs von
EHang eingesetzt werden. Inx wur-
de erst 2020 gegründet und ist ein
High-Tech-Unternehmen, das sich
auf die Forschung und Produktion
von Festkörper-Lithium-Metall-
Batterien spezialisiert hat. Die
Festkörper-Lithium-Metall-Batterie
von Inx unterscheidet sich von
bestehenden herkömmlichen
Lithium-Ionen-Batterien durch die
Verwendung von Lithium-Metall
anstelle von Graphit als negative
Elektrode und Festkörperelektroly-
ten anstelle von Flüssigelektrolyt-
Separatoren. Diese Strukturände-
rung ermöglicht einen deutlichen
Sprung in der Energiedichte und
sorgt gleichzeitig für eine extrem
hohe Batteriesicherheit. Die Leis-
tungsdichte soll bei 450 Wh/kg
liegen. www.ehang.com
EHang beteiligt sich an Batteriehersteller für Festkörperzellen
Lilium lässt erste Rümpfe in Spanien fertigen
Lililium Jet startet mit Serienvorbe-
reitung bei dem Zulieferer Aciturri in
Spanien. Zunächst handelt es sich
um die Vorbereitungen der ersten
sieben Rumpfeinheiten, die Lilium
auch für die Musterzulassung ihres
eVTOL verwenden wird. Der Rumpf
wurde in Zusammenarbeit mit dem
Luft- und Raumfahrtzulieferer ent-
wickelt. Die erste Einheit soll im
vierten Quartela nach Wessling bei
München geliefert werden, bevor
die Montage des ersten Lilium Jet
zu Jahresende beginnen soll. Aci-
turri ist zugleich Investor von Lilium
und gilt als etablierter Zulieferer der
Luft- und Raumfahrtindustrie mit
fast 50 Jahren Erfahrung in kom-
merziellen Flugzeugprogrammen,
wie Airbus, Boeing und Embraer.
Yves Yemsi, COO von Lili-um,
sagte: „Wir freuen uns, mit der
Montage des ersten Lilium-Jet-
Rumpfes bei Aciturri beginnen zu
können, was uns der Neugestal-
tung einer nachhaltigen regionalen
Luftmobilität einen Schritt näher-
bringt. Wir sehen dies als weiteren
Beweis dafür, dass unser Ansatz,
mit bewährten Luft- und Raum-
fahrtzulieferern zusammenzuarbei-
ten, um unser innovatives eVTOL-
Flugzeug auf den Markt zu
bringen.“ www.lilium.com
Nach 12 Jahren steht Volocopter vor der endgültigen Zulassung
Der deutsche eVTOL-Hersteller
Volocopter erwartet die endgültige
Zertifizierung durch die Europäi-
sche Agentur für Flugsicherheit
(EASA) für seinen Typ VoloCity
schon im kommenden Jahr. Eine
parallele Anerkennung durch die
FAA ermöglicht es dem Unterneh-
men, kurz nach der europäischen
Zertifizierung auch den kommerzi-
ellen Flugbetrieb in den aufzuneh-
men. Unter den über 500 Vorbe-
stellungen befinden sich auch 80
Einheiten für den englischen Hub-
schrauberbetreiber Bristow, der un-
mittelbar nach der Zertifizierung
zwei festbestellte VoloCitys ausge-
liefert bekommen soll. Die Verein-
barung umfasst die gemeinsame
Erprobung des kommerziellen
eVTOL-Betriebs inklusive War-
tungsdiensten sowie die Anpas-
sung der VoloIQ, Volocopters digi-
talem Betriebssystem, um künftig
einen effizienten Betrieb durch Bri-
stow sicherzustellen. Weitere 78
Maschinen hat sich Bristow als
Kaufoption gesichert. Allerdings
verfährt der Hubschrauberspezia-
list mit anderen eVTOL-Anbietern
ganz ähnlich, um dann schlusend-
lich zu entscheiden, welche der
Optionen für den endgültigen Kauf
umgesetzt wird.
www.volocopter.de
Cassio 330 wird auch mit Biokraftstoff fliegen können
VoltAero kündigt nach seiner Prä-
sentation auf der Aerosalon in Pa-
ris zum Jahreswechsel den Erst-
flug seiner Neukonstruktion Cassio
330 an. Es ist der Auftakt einer
neuen Flugtestkampagne, die Volt-
aero mit dem Technologieträger
Cassio 1 untermauern und bewei-
sen will, wie nachhaltig das Hybrid-
triebwerk für das spätere Serien-
flugzeug sein wird. Mit anderen
Worten: die Auswirkungen des Hy-
bridflugzeugs auf die Umwelt wer-
den sich insgesamt deutlich redu-
zierend auswirken. Laut Jean Botti,
CEO von VoltAero, stößt die Cas-
sio S 80 % weniger CO2 aus als
ein ent-sprechendes Flugzeug mit
einem Kolbentriebwerk gleicher
Leistung. Das jetzige Testflugzeug
ist mit Ducs 5-Blatt-Propellerpro-
pellern und einem entwickelten
Biokraftstoff ausgestattet, der von
TotalEnergies für den Motorsport
geliefert wurde. Diese Testmaschi-
ne machte bereits am 10. März
2020 ihren ersten Flug. Der Bio-
kraftstoff besteht aus Rückständen
des Weinanbaus. Nach erfolgrei-
chen Prüfstandsversuchen erteilte
die DGAC eine Genehmigung, die
es dem Testpiloten ermöglichte,
am 7. September 2023 einen De-
mo-Flug durchzuführen.
www.voltaero.aero
Erstflug eines Flugzeugs mit flüssigem Wasserstoff!
Der in Stuttgart ansässige Entwick-
ler wasserstoffelektrischer Antriebs-
systeme für Flugzeuge, H2FLY gab
bereits am 7.9.2023 bekannt, dass
es den weltweit ersten pilotierten
Flug eines mit flüssigem Wasser-
stoff betriebenen Elektroflugzeugs
erfolgreich abgeschlossen hat. Das
H2FLY-Team hat im Rahmen seiner
Flugtests vier Flüge mit flüssigem
Wasserstoff absolviert, darunter ei-
nen Flug, der über drei Stunden
dauerte. Die Flüge wurden mit dem
pilotierten HY4-Demonstrator von
H2FLY durchgeführt, das mit einem
Brennstoffzellensystem und kryog-
en flüssigem Wasserstoff ausge-
stattet war, der das Flugzeug
antreibt. Die Ergebnisse der Test-
flüge deuten darauf hin, dass die
Verwendung von flüssigem Was-
serstoff anstelle von gasförmigem
Wasserstoff die maximale Reich-
weite des HY4-Flugzeugs von 750
km auf 1.500 km verdoppeln wird,
was einen entscheidenden Schritt
in Richtung kommerzieller Mittel-
und Langstreckenflugzeuge dar-
stellt Flüge. „Dieser Erfolg markiert
einen Wendepunkt in der Nutzung
von Wasserstoff zum Antrieb von
Flugzeugen.“, sagte Professor
Josef Kallo, Mitbegründer von
H2FLY. www.h2fly.de
Schweizer Electrifly-In könnte kräftigen Schub vertragen
Es war das siebte Meeting seiner
Art, was einmal wie ein Feuerwerk
ihm Schweizer Uhrenstädtchen
Grenchen begann. Dem ursprüng-
lich als Werbeidee entwachsenen
Smartflyer-Challenge fehlte es an
kräftigen Schub, insbesondere
auch von den Schweizer Firmen,
die auf der anderen Seite nicht ein-
mal bereit sind, ihre Entwicklungen
den Besuchern zu präsentieren.
Ein engagiertes Organisationsteam
hatte alle Hände voll zu tun, Be-
suchern Neues zu bieten. Bei der
großzügigen Preisvergabe durch
den Sponsor Waterjet glänzten
zwei Projekte, wobei der Solar-
segler aus Frankreich die einzige
Neuigkeit darstellte. Mit einem ver-
besserten Antriebssystem gelang
es Pilot Uwe Nortmann mit 313
Kilometern ein zweites Mal den
ersten Platz in der Kategorie „Elec-
tric“zu ergattern. Immerhin konnte
man die Politik, vertreten durch
Bundesrat Guy Parmelin sensibi-
lieren, dass ein Schweizer Luftver-
kehr mehr Innovation braucht. In
der Halle des Bundes waren 10
luftfahrtbezogene Aussteller, wäh-
rend drei Pipistrel Velis zahlreiche
Besucher elektrisch angetrieben,
die Heimat aus der Luft zeigten.
Mehr Power also erwünscht!
www.electrifly-in.ch
Greilinger Elektroflugtreffen mit neuem Schwung
Nach längerer Pause hat man sich
am Flugplatz Greiling bei Bad Tölz
wieder entschlossen, ein Elektro-
flieger-Treffen zu veranstalten.
Cheforganisator, Michael Oswald,
eifriger Verfechter des Elektroflug-
gedankens gab außerdem be-
kannt, dass sich vier aerodyna-
misch gesteuerte UL, drei Trikes
und vier E-Lift (Hängegleiter) mit E-
Antrieb im Rahmen einer Mit-
gliedschaft der Luftsportvereini-
gung Greiling e.V. angeschlossen
haben. „Aus diesem Grund,“ so
Oswald weiter „sind wir daran in-
teressiert, bei einem gemeinsamen
Fliegen und fachlichen Gespräch-
en unsere Erfahrungen mit ande-
ren auszutauschen.“ Die neue, für
den Flugplatz Greiling erteilte luft-
rechtliche Genehmigung sieht eine
Start- und Landeerlaubnis für elek-
trisch angetriebene ULs bis 600 kg
vor. Der Luftsport Club Greiling hat
sich mit dem Brückentag zum Tag
der Deutschen Einheit auf die El-
ektroflugtage eingestellt. Einige
Hersteller, wie etwa Klenhart De-
sign und Geiger Engineering ha-
ben sich ebenfalls schon ange-
kündigt. Neben einigen Serienflug-
geräten und zahlreichen Einzel-
stücken soll auch der schon viel-
gepriesene Birdy kommen. An-
fragen: Greilinger Flieger Club-
Eviation meldet Auftragsbestand von 5 Milliarden US-Dollar
Am 6. September gab Eviation aus
USA bekannt, eine weitere Voror-
der über 50 Elektroflugzeuge vom
Typ Alice aus Südkorea erhalten zu
haben. Diese neue Absichtserklä-
rung ist umso erstaunlicher, weil
das Flugzeug nur einziges Mal mit
einem Flug im vergangenen Jahr
getestet wurde. Weitere Testflüge
hatten bisher nicht stattgefunden
und sollen zumindest mit dem Pro-
totyp auch nicht mehr stattfinden.
Dennoch gibt das Unternehmen
stolz an, inzwischen einen Gesamt-
wert von 5 Milliarden US-Dollar er-
reicht zu haben. Das in Seoul an-
sässige Unternehmen Solyu, von
dem die letzte Order kam, werde
sich auf „Finanzierrungs- und Lea-
singlösungen für Alice an einen
globalen Kundenstamm von Be-
treibern“ konzentrieren. Einen Mo-
nat zuvor unterzeichnete das briti-
sche Leasing Unternehmen Monte
einen Vertrag über 30 Flugzeuge.
Mit diesen beiden Vorbestellun-
gen, die in der Regel nur geringe
Anzahlungen verlangen, beträgt
das Gesamtbestellvolumen etwa
500 Einheiten. Geschäftsführer
Gregory Davis hält sich, was die
Weiterentwicklung betrifft, sehr
bedeckt. Mutige Kunden hat er
zumindest schon einmal.
www.eviation.com
Noemi geht in die Prototypenphase
In Norwegen existiert bis heute
keine Luftfahrtindustrie. Das wird
sich aber schon bald ändern. Wie
bereits im August vorgestellt, soll
das Projekt eines Amphibien-Flug-
zeugs nun in die Prototypenphase
gehen. Dazu hat die norwegische
Regierung einen Zuschuss von
über 8 Millionen Dollar zugesagt.
Dies nachdem teilweise auch pri-
vate Mittel bereits zugeflossen wa-
ren. Die Entwicklung von Noemi,
wie das E-Flugzeug von der Elfly-
Group heißt, soll rund 22 Millionen
Dollar kosten. Der jetzige Zu-
schuss kam von Enova SF, dem
norwegischen Ministerium für Kli-
ma und Umweltschutz. Mit Hilfe
von Sintef, einer Stiftung für Inno-
vationsforschung, wird Noemi für
die regionale Mobilität unter Nutz-
ung der Tausenden von Fjorden
und Seen Norwegens konzipiert.
Die Verbindungen erfolgen bis
heute nur mit Schiffen. Der Erstflug
des Prototyps ist für 2025 geplant.
Zunächst sind zwei Prototypen ge-
plant. Von denen die zweite Ma-
schine für den Betrieb mit bis zu 19
Sitze zertifiziert werden soll, ob-
wohl das Unternehmen beabsich-
tigt mit 9-13 Sitzen zu fliegen.
Noch ist der Standort von Norwe-
gens Flugzeugbaufirma nicht
bekannt. www.elfly.no
Archer geht mit Midnight in die Flugerprobungsphase
Der US eVTOL-Hersteller Archer
wollte von Anfang an auf Nummer
sicher gehen und stützte sich zu-
nächst auf einen zweisitziges Mus-
ter namens Maker. Im Jahr 2019
begannen bei Archer in San Jose,
Kalifornien, die ersten Arbeiten für
ein Air Taxi. Die auf 80 % verklei-
nerte Ausgabe des Senkrechtstar-
ters machte im Dezember 2021
seinen Erstflug. 2023 erfolgten
ausgiebige Flugtests, die bis heute
fortgesetzt werden. Das Antriebs-
prinzip mit 12 E-Motoren bleibt
gleich. Sechs der vor dem Flügel
liegenden Motoren sind schwenk-
bar, während die Propeller der hin-
teren Motoren im Reiseflug in Flu-
grichtung stillgelegt sind. Die Origi-
nal-Version, als Midnight bezeich-
net, ist für einen Piloten und vier
Passagiere ausgelegt. Damit be-
gannen am 24. Oktober die ersten
ferngesteuerten Flugtests. Archer
erklärt, dass „der Eröffnungsflugbe-
reich der Midnight voraussichtlich
in den kommenden Monaten rasch
vom Schwebeflug zum Geradeaus-
flug übergehen wird.“ Die bemann-
ten Flugtests werden voraus-sicht-
lich im Jahr 2024 beginnen. Die
Firmenleitung hofft auf eine Zulas-
sung und damit auch die Marktein-
führung im Jahr 2026.
www.archer.com
US-Militär untersucht Einsatzzwecke für Elektroflugzeuge
Pipistrel, inzwischen heute eine
Tochtergesellschaft von Textron
Inc. gab am 26.10.2023 bekannt,
dass die Pipistrel Velis Electro –
das weltweit erste zertifizierte Elek-
troflugzeug – von AFWERX und
Modern Technology Solutions aus-
gewählt wurde. Inc. (MTSI) soll für
das Agility-Prime-Programm der
United States Air Force geleast
werden, um den Einsatz- und Trai-
ningseinsatz des Flugzeugs zu er-
kunden. Agility Prime ist das Verti-
kalliftprogramm der Luftwaffe, das
mit der kommerziellen eVTOL-In-
dustrie zusammenarbeitet, um den
Zugang zu emissionsfreien Flug-
zeugen für eine Vielzahl von Ein-
satzzwecken, einschließlich Schu-
lung und Betrieb, zu ermöglichen.
Kriya Shortt, CEO von von Textron
eAviation, sagte: „Die Wahl von
AFWERX und MTSI für den Velis
Electro ist eine starke Bestätigung
von Pipistrel und der wachsenden
Akzeptanz dieses Bereichs der
aufstrebenden Technologie durch
führende Organisationen.“ Sie er-
gänzte, dass es ein wichtiger Mei-
lenstein für elektrisches Fliegen
sei. Die beiden Velis Electro wer-
den direkt von Pipistrels US-Ver-
triebspartner Lincoln Park Aviation
unterstützt. www.pipistrel-air-
craft.com
Zunächst nur in den USA: Lilium auch an private Käufer
Lange hat sich eVTOL-Entwickler
Lilium gegen Privatverkäufe seines
Lilium Jet gesträubt, doch am 18.
Oktober machte das Unternehmen
in Houston/Texas bekannt, den Pri-
vatverkauf auf dem US-Markt zu
eröffnen. Dazu gehört schon eine
Portion Mut, ein noch nie mit Pilo-
ten geflogenes Flugzeug ohne Zu-
lassung anzupreisen. Eine Praxis
zu der sich kein traditioneller Flug-
zeughersteller in der Vergangen-
heit getraut hätte. Allerdings ha-
ben sich die Zeiten gewandelt,
zumal man schon heute bei einer
Entwicklung ziemlich genau durch
Berechnungen, Simulationen und
wie im Falle von Lilium, auch
schon mit ferngesteuerten Mustern
genaue Vorhersagen über ein spä-
teres Serienflugzeug Monate oder
Jahre zu-vor machen kann. In dem
ganz speziellen Fall von Lilium ist
das bayerische Unternehmen zu-
nächst mit dem Flugzeughändler
EMCJET einen Deal eingegangen,
der zunächst fünf Lilium Pioneer
Edition Jets zum Verkauf vorsieht.
Lilium sieht einen Premium Markt
für seinen Lilium Jet, der sich von
anderen eVTOLs durch seine ganz
spezielle Technik mit schwenkbar
verteilten Antrieben wesentlich
unterscheidet. www.lilium.com
Rolls-Royce zeigt Antriebslösungen für CO2-freie Luftfahrt auf
Rolls-Royce Electrical konzentriert
sich derzeit auf drei Bodentestpro-
gramme. Die Arbeiten umfassen
luftgekühlte Elektromotoren für Di-
rektantriebe bis 150 kW mit ent-
sprechenden Elektroniken. Deren
Einsatzmöglichkeiten finden sich
unter anderem in eVTOLs. Für den
Regionalflugverkehr sieht man Di-
rektantriebe mit 350 kW für ein-
und mehrmotorige Flugzeuge ne-
ben patentierter Mehrspurarchitek-
tur, integrierten Wechelrichtern und
Luftkühlung. An dritter Stelle steht
die Entwicklung eines Turbogene-
rator-Systems zwischen 600 kW
und 1 GW für den Betrieb von SAF
oder Wasserstoff. Diese Systeme
basieren auf Wellen-Gasturbinen
aus dem Hubschrauberbereich.
Eine Parallelentwicklung ist ein
zugehöriger Generator, der an die
Batteriesystemen gekoppelt wird,
von denen die E-Motoren der je-
weiligen Luftfahrzeuge direkt ange-
trieben werden. Intern nennt Rolls-
Royce diese als „new small En-
gine“. Das neue Aggregat soll zwi-
schen 200mkg und 250 kg wiegen
und 15 Prozent weniger Treibstoff
als vorhandene Antriebe verbrau-
chen. Alle Arbeiten laufen koordi-
niert unter Rolls-Royce Electrical in
Dahlewitz bei Berlin. www.rolls-
royce.com
Hochauftriebshilfe für eSTOL-Flieger mit Hybrid-Antrieb
Electra, ein US-Startup, welches
auf verteilte Antriebe als Hochauf-
triebshilfe setzt, hat nach Modell-
versuchen seinen zweisitzigen De-
monstrator, den „Blown Lift“ auf der
NBAA in Las Vegas vorgestellt. Das
Startup sieht neben Flügen direkt
zu Campusgeländen, Fabriken,
Farmen und anderen Standorten
auch Airport-zu-Airport-Flüge vor.
„Dieses Flugzeug kann auf einer
Landebahn landen, das so groß wie
ein Fußballfeld ist“, sagte Marc
Ausman von Electra. „Wir werden
in ganz neue Territorien vordringen
– es könnte eine unbefestigte
Straße, ein Schotterparkplatz, ein
gepflasterter Streifen oder eine
neue Infrastruktur sein“, ergänzte
er noch. Die spätere eSTOL-Seri-
enversion besitzt einen 600 kW
Hybridantrieb deren Safran Hub-
schrauber-Wellengasturbine über
einen Generator acht E-Motoren
antreiben wird. Die Startbahnlänge
des eSTOL Fliegers solle nur 90
Meter betragen. Die Maschine ist
für zwei Piloten und neun Passa-
giere vorgesehen. Electra gibt an,
bereits 1.600 Vorbestellungen mit
einem Gesamtwert von 6 Milliarden
Dollar zu haben. Die Zulassung
von der FAA werde 2028 erwartet.
www.electra.aero
Erstes eVTOL als UL in Italien zugelassen
Kaum erreichte uns aus China die
Botschaft, dass dort der Mulicopter
von EHang die chinesische Zulas-
sung erhalten hatte, kam aus Italien
eine weitere Mitteilung. Dort hatte
der italienische Aero Club am 5.
Oktober einen einsitzigen Copter
mit 8 Rotoren bei der dortigen zivi-
len Luftfahrtbehörde ENAC in der
UL-Klasse die Jetson ONE als wei-
teres eVTOL zugelassen. Der
98.000 teure Copter soll eine Flug-
zeit von 20 Minuten erreich-en und
bis zu 102 km/h schnell sein. 86 kg
bringt das aus Alurohren zusam-
mengeschweißte „Luftgestühl“ auf
die Waage. Angeblich habe das
Unternehmen, jetzt von Polen
umgesiedelt nach Arezzo in der
Toscana, bereits über 300 Einhei-
ten verkauft, wobei sich die Zahlen
auf Anzahlungen von je 8000 Dol-
lar beziehen. Damit kann ab sofort
jeder italienische UL-Pilot so einen
Copter im unkontrollierten Luft-
raum fliegen. Jetson wurde ur-
sprünglich 2017 von Tomasz Patan
und Peter Ternström in Schweden
gegründet. Firmenmitgründer Pa-
tan flog am gleichen Tag in den
USA zum ersten Mal und begeis-
terte dort auf einer texanischen
Ranch neben einigen Cowboys
den Governor Greg Abbott.
www.jetsonaero.com
Brennstoffzellensystem für Kleinflugzeuge von Studenten
Cellsius H2 ist ein studentisches
Projekt der ETH in Zürich. Voran-
gegangen ist das E-Flugzeugpro-
jekt e-Sling, das im vergangenen
Jahr vor Sponsoren und der Öffent-
lichkeit vorgestellt wurde. Daraus
entstand der Verein Cellsius, der
dieses Flugzeug auch weiterhin
betreibt und damit bisher 43 Test-
flüge durchführen konnte. Die
Teams wechseln jährlich und so
hatte ein erstes Team vergangenen
Jahres bereits ein Labormodell ei-
nes Brennstoffzellensystems vor-
gestellt. Das Ziel: die Reichweite
von E-Flugzeugen damit erhöhen.
Mit der Beschaffung der Lightwing
AC4, die mehr Volumen zur Verfü-
gung stellt, wurde das Labormuster
miniaturisiert, um den Einbau in
das Flugzeug zu realisieren. Das
neue Modul hat eine Leistung von
64 kW, das parallel mit einer 5,8
kWh flüssiggekühlten Batterie be-
trieben wird. Die sensible Mem-
bran der Brennstoffzelle verlangt
exakte Werte der Temperaturen
des Massenstrom der Drücke für
die Luft und des Wasserstoffs in
den Stacks. Dazu kommen Inverter
und DC-Wandler zum Betrieb des
Motors. Alle Systeme wurden auf
dem diesjährigen Event am 14.
Oktober vorgestellt.
www.cellsius.aero
Vom eVTOL zum eSTOL: eine ungewöhnliche Entwicklung
Recht ungewöhnliche Wege be-
schreitet Amerikas Beta Technolo-
gies, nachdem man einen modifi-
zierten Versuchsträger eines ein-
motorigen Motorflugzeugs mit Ausl-
egern und Hubrotoren zu einem
eVTOL „umgebastelt“ hatte. In den
Folgemodellen entstand das
eVTOL A250, das mit großsem In-
teresse auch schon neben den ei-
genen Testpiloten von US-Army-
Piloten geflogen wurde. Erst
nachträglich wurde die Idee gebo-
ren aus dem eVTOL einen Starr-
flügler zu entwickeln, womit man
schon im Frühstadium weiteres
Kundeninteresse weckte. So soll
die als CX300 bezeichnete Version
zum Teil baugleiche Einheiten mit
dem Senkrechtstarter A250 auf-
weisen, obwohl sie nur von kon-
ventionellen Start- und Landebah-
nen als STOL-Flugzeug operieren
können wird. Dafür hat man die
Zulassung vorangezogen und hofft
schon 2025 damit in den Flugbe-
trieb gehen zu können. Die reine
eVTOL-Variante soll dann ein Jahr
später erfolgen. Nun gab Garmin
bekannt, beide Typen mit dem
G3000 auszustatten. Inzwischen
liegen zusammen über 500 Bestel-
lungen vor. UPS zählt mit 150
Bestellungen zu einer der größten
Kunden. www.beta.team
Collins Aerospace hat Werk für elektrische Antriebe errichtet
Collins Aerospace feierte am 4. Ok-
tober 2023 auf seinem Campus in
Rockford, Illinois, die Eröffnung von
„The Grid“ – einem 50 Mio. US-Dol-
lar-Labor für fortschrittliche elektri-
sche Energiesysteme. Collins, ein
Raytheon-Unternehmen (RTX) wird
die neue Anlage nutzen, um
Schlüsselkomponenten für hybrid-
elektrische Antriebe und elektrische
Systeme zu entwickeln und zu tes-
ten, eine zentrale Säule des Be-
strebens der Luftfahrtindustrie, bis
2050 Netto-Null CO2-Emissionen
zu erreichen. Mit einer Fläche von
25.000 Quadratmetern und einer
anfänglichen Testkapazität bis 8
Megawatt (MW) wird The Grid es
Collins ermöglichen, Elektromoto-
ren, Steuerungen, Generatoren
und Verteilungssysteme zu produ-
zieren. Collins wird beispielswei-se
The Grid nutzen, um seinen 1-MW-
Motor für den RTX-Hybrid-Elektro-
Flugdemonstrator und das Clean
Aviation SWITCH-Programm der
Europäischen Union sowie seinen
1-MW-Generator für das Air Force
Research Laboratory zu testen.
Zur Eröffnung stellte Collins seinen
250 kW sowie einen 1-MW-Motor
vor. Collins stieg erst vor ei-nem
Jahr in den E-Antriebsbereich ein.
www.collinsaerospace.com
Horizon Aircraft vergrößert vom Fünf- auf Siebensitzer
Der kanadische VTOL-Hersteller
Horizon Aircraft hat sein patentier-
tes Hooverings-Flügel- System
erfolgreich mit einem auf 50 Pro-
zent verkleinerten Erprobungsträ-
ger „Carvorite“ durchgeführt. Dabei
werden die Rotoren während des
Fluges so abgedeckt, dass sie nur
nach Öffnung für Start und Lan-
dung wirken können. Im Reiseflug
schiebt sich eine Abdeckung über
die vordere Hälfte des Flügelteils.
Umgekehrt funktioniert das System
im hinteren Teil, bei dem die Abde-
ckung nach vorne geschoben wird.
Der Vorschub wird ausschließlich
durch einen Pusher geleistet, der
von der Turbine direkt angetrieben
wird. Wie das Unternehmen ber-
ichtete, wollen man jetzt statt eines
ursprünglich avisierten Fünfsitzers,
aufgrund potentieller Kundenwün-
sche an die Entwicklung eines Sie-
bensitzers gehen. „Carvorite X7“,
wie das neue Projekt nun bezeich-
net wird, soll durch ein turbinenba-
siertes Hybrid-Antriebssystem auf
größere Reichweiten als andere
Mitbewerber kommen. Die Operati-
onsreichweite des auf 15,3 Meter
vergrößerten Spannweite soll dann
800 km bei einer Reisegeschwin-
digkeit von 450 km/h betragen.
www.horizonaircraft.com
Airbus FlightLabs zur schnelleren Ausreifung von Technologien
Auf der Nationalen Luftfahrtkonfe-
renz in Hamburg hat Airbus Helico-
pters im September 2023 mit dem
PioneerLab seinen neuen zweimo-
torigen Technologiedemonstrator
auf Basis einer H145-Plattform vor-
gestellt. Es ergänzt die bereits vor-
handenen FlightLabs von Airbus
und konzentriert sich auf die Erpro-
bung von Technologien, welche die
Abgasemissionen von Hubschrau-
bern reduzieren, die Autonomie im
Flug erhöhen und bio-basierte
Materialien integrieren. Neben den
Untersuchungen des Antriebssys-
tems sollen auch automatische
Starts und Landungen mit dem
neuen Erprobungsträger unter-
sucht werden. Die Flugkampagne
des PioneerLab hat bereits am
größten deutschen Standort des
Herstellers in Donauwörth begon-
nen, wobei ein Hinderniswarnsys-
tem für den Schwebeflug als erster
technischer Baustein an Bord des
Demonstrators getestet wird. In der
nächsten Phase soll ein automati-
sches Start- und Landesystem ge-
testet werden. Das PioneerLab
wird über das nationale Luftfahrt-
forschungsprogramm (LuFo) des
Bundesministeriums für Wirtschaft
und Klimaschutz (BMWK) geför-
dert. www.airbus.com
Fliegender Holländer mit Canardflügeln für fünf Passagiere
Machen Entenflugzeug-Konzepte
jetzt Furore? Man könnte es fast
glauben, denn nach dem Speed
Canard vor 35 Jahren und den
neuen Konzepten von VoltAero mit
den Cassios aus Frankreich will
nun ein niederländisches Startup
aus Teuge mit einer zweimotorigen
Version eines Enten-Flugzeugs
mitmischen. Electron 5 ist als rei-
nes Elektroflugzeug konzipiert. Die
Propeller der Elektromotoren liegen
weit hinter der Flügelendkante, was
den Vorteil hat, dass man damit
etwaige zusätzliche Lärmemissio-
nen umgeht. Als Pusher soll so das
Flugzeug nur 67 Wh/pkm verbrau-
chen. Eine Startbahnlänge von 600
Meter, soll voll beladen, jedenfalls
ausreichen. Mit einer Reisege-
schwindigkeit von 250 km/h dürf-
ten die Website-Angaben eher
etwas untertrieben sein. Ob Sport-
wagen-Luxus wie USB-Anschlüsse
und faltbare Tablets sowie eine Lu-
xusbestuhlung erstrebenswert
sind, wenn andererseits damit Flü-
ge vom holländischen Groningen
nach Kopenhagen in 2 ½ Stunden
angedacht werden, sollte dann
eher zweitrangig sein. Als Air Taxi
von kleinen Startplätzen zu großen
Verkehrsknotenpunkten scheint
eher erstrebenwert.
www.flyelectron.eu
eVTOL erhielt chinesische Musterzulassung
In China wird die Zulassung des
ersten eVTOLs groß gefeiert. In
der Tat ist EHangs Musterzulas-
sung für einen Zweisitzer mit 16
Antriebsmotoren eine kleine Sen-
sation, denn unter den etwa 200
weltweiten VTOL-Mitbewerbern hat
es das in Guangzhou beheimatete
Unternehmen geschafft, aus Spiel-
zeug- und Fotodrohnen ein mann-
tragendes Fluggerät zu entwickeln.
EHang 216-1, wie das Muster be-
zeichnet wird, hat einen zum Teil
steinigen Weg hinter sich. Vor zwei
Jahren wurde die Musterzulassung
für das Nachfolgemuster des ur-
sprünglich mit acht offenen Roto-
ren entwickelte Ehang 184 bei der
chinesischen Zulassungsbehörde
CAAC beantragt. Preislich dürften
die Drohnen chinesischer Bauart
mit geschätzten 300 000 US-Dol-
lar fast unschlagbar sein. Rechnet
man innerhalb China mit bis zu
1000 benötigter Drohnen dieses
Typs, so spekuliert man auf Über-
seemärkten wie Japan, Malaysia
und Indonesien auf weitere 1200
Einheiten. Und das trotz eigener
Mitwerber im Reich der Mitte. Über
das weitere Vorgehen von EHang
und seinem österreichischen Part-
ner ist vorerst noch nichts
bekannt. www.ehang.com
Ecojet will erste grüne Airline der Welt werden
ZeroAvia gab am 28. November
bekannt, dass es mit der neu ge-
gründeten Airline Ecojet eine Ver-
einbarung von bis zu 70 wasser-
stoffelektrische, Triebwerke unter-
zeichnet hat. Ecojet – das zum
Flaggschiff eines grünen Großbri-
tannien werden will – will 2024 den
Flugbetrieb mit konventionell ange-
triebenen Flugzeugen auf den Stre-
cken von und nach Edinburgh auf-
nehmen und sukzessiv seine Flotte
umbauen, um die erste elektrische
Airline der Welt zu werden. Die
Fluggesellschaft wird ihr Ziel errei-
chen, indem sie ihre Flugzeuge
nach der Zertifizierung mit den
ZA600-Triebwerken von ZeroAvia
nachrüstet. Ecojet wird mit MON-
TE, dem bevorzugten ZA600-Lea-
singpartner von ZeroAvia, zusam-
menarbeiten, um die Wasserstoff-
Technologie in den Markt zu brin-
gen. ZeroAvia strebt die Zulassung
des ZA600-Antriebsstranges im
Jahr 2025 an. Ecojet ist die welt-
weit erste elektrische Fluggesell-
schaft und wird 2025 mit den was-
serstoffelektrischen Triebwerken
von ZeroAvia in die Lüfte fliegen
(vorbehaltlich der Zertifizierung).
Ecojet setzt auf vorhandene Flug-
zeugmuster wie De Havilland Twin
Otter und De Havilland Dash 8.
www.zeroavia.com
Bristow-Group setzt großes Vertrauen in eSTOL-Neuentwicklung
Nach den erfolgreichen Erstflügen
seines eSTOL-Technologieträgers
Electra Goldfinch sicherte sich die
Bristow Group, der weltweit führen-
de Anbieter innovativer und nach-
haltiger Vertikalfluglösungen, frühe
Auslieferungspositionen für fünf
Flugzeuge der Electra-Hybrid-Elek-
tro-Kurzstart- und Landeflugzeuge
durch den Abschluss einer Kauti-
onsvereinbarung. Bristow unter-
zeichnete schon 2021 ein Memo-
randum of Under-standing (MOU)
mit Electra, um mit einer Vorbestel-
lung von bis zu 50 Flugzeugen der
Hauptkunde für den operativen
Start des eSTOL-Flugzeugs zu
werden. Bristow wird die Flugzeu-
ge von Electra nutzen, um sein
Portfolio an spezialisierten Passa-
gierdiensten zu erweitern und zu
diversifizieren, um einen nachhalti-
gen regionalen Luftverkehr auf
Strecken bis 500 Meilen anzubie-
ten. Das pilotierte eSTOL-Flugeug
verfügt über die einzigartige Fähig-
keit, an Orten mit einer Grös-sßße
von nur 300 x 100 Fuß zu starten
und zu landen. Im Verleich zu
eVTOLs kann das Flugzeug über
viel längere Distanzen mehr als die
doppelte Nutzlast liefern und das
bei deutlich geringeren Betriebs-
kosten. www.electra.aero
Entwicklungen mit verteilten Antrieben schreiten voran
Das bei Toulouse ansässige Star-
tup Blue Spirit Aero (BSA) erhielt
Verstärkung durch Ex Astronaut
und Airbus-Testpilot Philipe Perrin
für die technisch wissenschaftliche
Beratung. Was er schon im kom-
menden Jahr zum ersten Mal in die
Luft soll, ist das viersitzige Motor-
flugzeug mit zwölf Elektromotoren
nach dem Prinzip der verteilten An-
triebe (distributed drives), der Dra-
gonfly. Diese Antriebsart verspricht
verschiedene Vorteile wie geringe-
rer Leistungsbedarf, leichtere Flü-
gel sowie STOL-Eigenschaften.
Dazu kommt noch durch den Ein-
satz aktiver Regelung ein kleine-
res Seitenleitwerk. Dragonfly be-
zieht seinen Strom aus einem kom-
pakten Brennstoffzellensystem,
das sich im Rumpf befindet. BSA
sieht in Philippe Perrin als „einen
wichtigen Aktivposten für die Wei-
terentwicklung von Dragonfly und
mit Aussicht“ bis zum Erstflug im
Jahr 2024. Ur-sprünglich hatte die
Nasa die ersten Untersuchungen
an ihrem Versuchsträger X-57 auf
Basis einer Tecnam vorgenommen.
Die Versuche wur-den jedoch ein-
gestellt. Wenn alles gut läuft,
könnte man, so CEO Olivier Savin,
bis 2026 die EASA-Zulassung
haben. www.bluespiritaero.com
DLR hilft Flughäfen beim Wasserstoff-Einsatz
Bei der Einführung von Wasserstoff
könnte der Hamburg Airport eine
Pionierrolle einnehmen. Michael
Eggenschwiler, Vorsitzender der
Flughafen-Geschäftsführung: „Wir
wollen die Energiewen-de in der
Luftfahrt. Dabei führt an Wasser-
stoff kein Weg vorbei. Aus diesem
Grund engagieren wir uns bereits
in mehreren Projekten, die maß-
geblich zum Wechsel auf diesen
sauberen Energieträger beitragen
werden. Wenn wir den Einsatz die-
ser neuen Technologie ermögli-
chen wollen, müssen wir sicher-
stellen, dass die Infrastruktur ent-
wickelt und einsatzbereit ist, wenn
die ersten Flugzeuge starten. Dazu
braucht es nicht nur die Bereit-
schaft des Flughafens und der
Flugzeugentwickler, sondern auch
der Politik.“ Das Deutsche Zentrum
für Luft- und Raumfahrt (DLR)
erforscht hierzu Markthochlaufstra-
tegien für innovative Antriebskon-
zepte wie synthetische Kraftstoffe,
Elektromobilität und Wasserstoff.
Gemeinsam mit dem Flughafen
Hamburg hat das DLR im Rahmen
des Projekts VMo4Orte (Vernetzte
Mobilität für lebenswerte Orte) eine
Roadmap hin zum Einsatz von
Wasserstoff an Flughäfen entwi-
ckelt, was jetzt vorgestellt wurde.
www.dlr.de
Funktionsfähigkeit verteilter Antriebe jetzt bewiesen
Vergangenes Wochenende konnte
der zweisitzige Versuchsträger EL-
2 Goldfinch des US-Herstellers
Electra mit verteilten Antrieben erf-
olgreich seinen Erstflug am Manas-
sas Regional Airport südwestlich
von Washington, D.C. im US-Bun-
desstaat Virgina durchführen. Acht
Elektromotoren, die von Safran aus
Frankreich geliefert wurden, brach-
ten das Flugzeug nach einer äus-
serst kurzen Startstrecke (50 m) in
die Luft. Der Erstflug dauerte nur
23 Minuten, doch ließ Testpilot Co-
dy Allee die Maschine schon mal
auf 3200 Fuß steigen. Nach 60
Meilen Gesamtflugstrecke landete
Allee nach ebenso kurzer Landes-
trecke wieder am gleichen Airport,
wo sich auch das Unternehmen
befindet. Den Strom lieferte aller-
dings ein Safran Turbogenerator
mit Kerosinbetrieb. Noch ist Gold-
finch nur ein Versuchsträger. In der
geplanten Serienversion soll Gold-
finch allerdings bis zu 9 Passagiere
mitnehmen können. Besonderes
große Interesse besteht für den
STOL-Flieger beim amerikanischen
Militär, dem englischen Hubschrau-
berbetreiber Bristow, RAVN Alaska,
Skyporz,Flapper, El Acufre und
auch für das deutsche Startup Flyv.
www.electra.aero
Deutsch-japanische Studie prüft Flüge mit Wasserstoff
H2FLY, Japan Airlines und JAL En-
gineering haben eine Vereinbarung
unterzeichnet, um die Machbarkeit
zur Nutzung der Wasserstoff-
Strom-ggregate des H2FLY Ver-
suchsträgers als Energiequelle für
Japan Airlines-Flüge zu prüfen. Die
Vereinbarung kommt zwei Monate,
nachdem H2FLY den weltweit ers-
ten Pilotflug eines mit flüssigem
Wasserstoff betriebenen Elektro-
lugzeugs abgeschlossen hat. Im
September 2023 schloss H2FLY
den weltweit ersten pilotierten Flug
eines mit flüssigem Wasserstoff
betriebenen Elektroflugzeugs er-
folgreich ab. Die Flugserie wurde
mit dem pilotierten HY4-Demons-
trator abgeschlossen, das mit ei-
nem wasserstoffelektrischen
Brennstoffzellenantriebssystem
und einem Tanksystem für flüssi-
gen Wasserstoff ausgestattet war
und die maximale Reichweite des
Flugzeugs von 750 km und damit
auf 1.500 km verdoppelte. In den
kommenden Monaten werden die
Parteien an einer Studie zusam-
menarbeiten, die die Wirksamkeit
wasserstoffbetriebener Starrflügel-
flugzeuge im Einklang mit JALs
Verpflichtung zur Reduzierung der
Emissionen von kommerziellen
Flügen untersucht. www.h2fly.de
Parallelhybride Systeme als Brückenlösung
US Startup Wright Electric und Ax-
ter Aerospace testeten seit Juni
dieses Jahres ein hybrid-elektrisch-
es Antriebssystem, das ein modifi-
ziertes Agrarflugzeug Thrush S2R-
T34 antreibt. Wright Electric ent-
wickelt momentan Elektromotoren,
wie schon berichtet bis 1,2 MW.
Das spanische Unternehmen Axter
hat sich auf Spezialbatterien und
vor alle Dingen auf Motormanage-
ment Systeme spezialisiert. Sie
kombinierten ein 300-kW-Elektro-
system (405 PS) mit dem standard-
mäßigen 500-kW-Turboprop-Turbo-
prop PT6-A34AG von Pratt & Whit-
ney Canada. Diese Kopplung er-
folgt parallel, was bedeutete, dass
der Motor und der PT6 jeweils den
Propeller des Flugzeugs drehen
konnten. Beide Motoren wurden
über separate Gashebel im Cock-
pit gesteuert. "Unser hybrid-elektri-
scher Nachrüstsatz ist so konzi-
piert, dass er mit unterschiedlichen
PT6-Motortypen funktioniert",
sagte CEO Jeff Engler. Wright ent-
wickelt parallel einen 2-MW-Elek-
tromotor/Generator, der in der
Lage sein soll, auch größere Flug-
zeuge anzutreiben. Demnächst
werde man am Glenn Research
Center der NASA simulierte Höhen
bis 40 000 Fuß testen.
ww.weflywright.com
Volocopter spekuliert auf EASA-Zulassung im kommenden Jahr
Entwicklungen benötigen mehr Zeit
und Geld als man denkt. Voloco-
pter, eVTOL-Pionier, steht nicht nur
nach 12 Jahren vor seinem krönen-
den Abschluss, die begehrte Zulas-
sung zu erhalten, sondern dann
auch im kommenden Sommer den
kommerziellen Luftverkehr mit sei-
nem zweisitzigen Multikopter in
Paris eröffnen zu können. Auf Ein-
ladung des Bürgermeisters von
New York City, Eric Adams, und der
New York City Econo-mic Develop-
ment Corporation (NYCEDC) nahm
der Volocopter 2X an der weltweit
größten und ersten öffentlichen
Veranstaltung teil, bei der mehrere
elektrische Senkrechtstarter
(eVTOL) in einer Innenstadt prä-
sentiert wurden. Die ikonische Sky-
line von Lower Manhattan und die
Brooklyn Bridge im Hintergrund
flog das elektrische Flugtaxi Volo-
copter 2X bemannt, stabil, leise
und reibungslos am East River.
Volocopter erwartet die endgültige
Zertifizierung seines kommerziellen
eVTOL-Fluggeräts, der Volo-City,
durch die Europäische Agentur für
Flugsicherheit (EASA) im Jahr
2024. Das Unternehmen befindet
sich außerdem parallel im Validie-
rungsverfahren mit der FAA in den
USA. www.volocopter.com
Liliums Beteiligung an slowakischem Batteriewerk
Der eVTOL-Hersteller Lilium sich-
ert sich nach dem deutschen Batte-
riehersteller Customcell aus Tü-
bingen jetzt mit dem slowakischen
Litium-Ionen-Batteriehersteller Ino-
Bat quasi doppelt ab. InoBat aus
Bratislawa in der Slowakei produ-
ziert Hochleistungsbatteriezellen
mit Unterstütz-ung seines Investors
und Partners Gotion High-Tech in
den Fabriken Volta I und zukünftig
Volta II in Voderady. Gotion High-
Tech ist einer der zehn weltweit
führenden Hersteller von Batterie-
zellen und beliefert den Volkswa-
gen-Konzern mit Unified Cell, die
den Großteil des künftigen Batte-
riebedarfs des VW-Konzerns abde-
cken. Es ist eine Produktionskapa-
zität von bis zu 4 GWh in Volta II-
Werk geplant. Damit kann aller-
dings nur ein Teil des Bedarfs an
Batteriezellen von Lilium in den
kommenden Jahren gedeckt wer-
den. Lilium hatte sich an der jüngs-
ten Investitionsrunde von InoBat
beteiligt, behält jedoch seine Pa-
tentrechte an der Lilium-Jet-Batte-
rietechnologie. Mehrere Testkam-
pagnen mit Prototyp-Batteriezellen
von Lilium haben die Energiekapa-
zität, Leistung und Zykluslebens-
dauer dieser Batteriezellentech-
nologie nachgewiesen.
www.inobat.eu
eVTOL-Hersteller baut mit Partner US-Ladenetz auf 480 V-Basis
In den USA folgen derzeit die Her-
steller von eVTOLs der der Gene-
ral Aviation Manufacturers Associa-
tion (GAMA) und deren Standards,
um eine landesweite, einheitliche
Elektrifizierung zu erreichen. Dabei
hat Beta Technologies gleichzeitig
ein mobiles und ein stationär instal-
lierbares Ladesystem entwickelt,
von dem auch Archer profitieren
wird. Beide Hersteller installieren
so an verschiedenen Standorten
ein erstes Ladenetz, um auf mittel-
fristige Sicht flächendeckend in
den USA das Fliegen mit eVTOLs
zu ermöglichen. Bis jetzt sind zwar
erst 14 Standorte im Osten der
USA ladebereit, doch 55 weitere
Standorte im Osten und der Golf-
küste sowie auch im Westen bei
Archer sollen folgen. „Schnelles
Aufladen ist entscheidend, um
schnelle Abfertigungszeiten zwi-
schen den Flügen zu gewährleis-
ten“, äußert Adam Goldstein,
Gründer und CEO von Archer. Die
Schnellladesysteme von Betabe-
stehen aus den „Charge Cubes“
und den „Mini Cubes“. Betas Char-
ge Cube hat eine Leistung von 350
kW und kann z.B. das Betas „Alia“
in 50 Minuten laden. Die Ladepan-
nung beträgt 480 Volt. Mini Cube
kommt auf 40 kW. www.beta.team
Flugzeughersteller und Zulieferer zeigen Trends zur 30. AERO
Fairnamic, Ausrichter der AERO in
Friedrichshafen meldet, dass alle
wichtigen Motorflugzeug-Hersteller
auf der Jubiläums-AERO vertreten
sein werden. Damit ist diese Bran-
che dort dominierend. Ihre Ausstel-
ler zeigen innovative Antriebe für
die Flugzeuge der Zukunft. Der Be-
darf an Trainingsflugzeugen treibt
zudem die Nachfrage an. So such-
en unter anderem Fluggesellschaf-
ten weltweit derzeit verstärkt nach
Cockpitpersonal. Flugschulen ver-
größern beziehungsweise moderni-
sieren ihre Trainingsflotten. Auf der
30. AERO (17. – 20. April 2024)
zeigen sie in Friedrichshafen ne-
ben ihren erfolgreichen traditionel-
len Flugzeugen auch die innovati-
ven Muster, die sie in die Zukunft
führen. Der Motorflug ist traditionell
eine der wichtigsten Säulen der
AERO. Auch auf der der 30. AERO
bilden Aussteller aus dem Bereich
der ein- und zweimotorigen Motor-
flugzeuge einen unübersehbaren
Schwerpunkt. Neue An-triebe für
Motorflugzeuge, darunter auch
hybrid-elektrische und vollelektri-
sche Systeme, nachhaltig produ-
zierte Treibstoffe und der Fachkräf-
temangel sind derzeit die am
häufigsten diskutierten Themen im
Motorflug. www.aero-expo.com
Französisches Startup setzt Fuß auch auf US-Markt
Bis Fluggesellschaften sich zu neu-
en Technologien bekennen, dauert
es mitunter länger als erwartet.
Jetzt kam es aber zu einem Deal
zwischen den französischen Star-
tup Aura Aero und der amerikani-
schen Republic Airways, die eine
Absichtserklärung (MoU) miteinan-
der unterzeichneten, um die techni-
sche und kommerzielle Entwick-
lung von ERA, einem 19-Sitzer zu
leisten. Bis jetzt betreibt Republic
über 200 Embraer E170/175. Die
Kurzstartfähigkeit durch verteilte
Antriebe auf Basis modernster Hy-
bridtechnik wird den Commuter in
der unteren Klasse wieder attrakti-
ver machen. Mit einem Auftragsbe-
stand von 350 MoUs, der einer Ge-
samtsumme von 3,5 Milliarden Eu-
ro entspricht, kann Aura Aero nun
selbstbewusster mit seinen 200
Mitarbeitern am Flughafen Toulou-
se-Francazal in die Zukunft schau-
en. Das junge Unternehmen starte-
te zunächst mit der Trainings- und
Kunstflugmaschine Integral, die es
auch bald als Elektroversion geben
wird. Der Sprung zu einem Ver-
kehrsflugzeug konnte aber nur
durch die massive Unterstützung
durch Kommunen und Risikokapi-
talgesellschaften eingeleitet wer-
den. www.aura-aero.com
Brasilianisches eVTOL mit Stellantrieben Made in Germany
Liebherr Aerospace ist jetzt mit der
zukünftigen Lieferung von elektro-
mechanischen Stellantrieben für
das Flugsteuerungssystem des
eVTOL von Eve Air Mobility einge-
stiegen. Das ist zwar kein Welter-
eignis, doch immerhin wieder ein
Qualitätsbeweis für Made in Ger-
many. Liebherr teilte mit, bereits
langjähriger Partner von Embraer,
der Muttergesellschaft von Eve sei.
Entwicklung und Fertigung der Stel-
lantriebe liegen in der Hand der
Liebherr-Aerospace Lindenberg
GmbH, Lindenberg (Deutschland),
dem Liebherr-Kompetenzzentrum
für Flugsteuerungen, Betätigungs-
systeme, Getriebe und Fahrwerke,
in enger Zusammenarbeit mit der
Liebherr-Electronics and Drives
GmbH, Lindau (Deutschland) so-
wie mit dem Team von Liebherr-
Aerospace an zwei Standorten in
Brasilien vor Ort, São José dos
Campos und Gavião Peixoto. Eve
hat bereits Aufträge für fast 3.000
Luftfahrzeuge erhalten und arbeitet
mit verschiedenen Betreibern, In-
frastrukturunternehmen und Be-
hörden zusammen, um für die ur-
bane Luftmobilität ein geeignetes
Umfeld zu schaffen. Eve Air Mobi-
lity hat seinen Sitz in Melbour-
ne/FL-USA.
www.eveairmobility.com
XPengs Tochter Aeroht probt den Einstieg zu den eVTOLs
XPeng ist zwar nicht Chinas größ-
ter E-Autohersteller, doch scheint
er einen guten Ruf zu genießen.
Mit 500 Mio. US-Dollar eingesam-
melten Risikokapital gründeten sie
die Luftfahrt-Tochter Aeroht, die
sich mit Flugautos beschäftigt. Ein
Derivat ist das XPeng X2, ein Zwei-
sitzer, der bereits in Dubai vorgeflo-
gen wurde. Das mit acht Rotoren
ausgestattete eVTOL ist ein reiner
Kopter. Er ist aber Ausgangsidee
für weitere Konstruktionen wie das
eVTOL Flying Car. Nun hat Xpeng
Aeroht auf dem Xpeng Tech Day
2023 zwei weitere futuristische
eVTOL-Konzepte präsentiert. Bei-
de Studien haben zwar auch mit
der Luftfahrt zu tun, sind aber pri-
mär auf der Straße unterwegs. Da
ist einmal das Bodenmodul des
modularen Flugwagens. Es bietet
Platz für 4–5 Passagiere und ver-
fügt über ein Hybridantriebssystem
mit erweiterter Reichweite, welches
mehrere Aufladungen für das Luft-
modul ermöglichen kann. Um die
Sicherheit von Luftfahrzeugen zu
erhöhen, hat XPeng Aeroht ein
Gesamt-Fallschirm-Rettungssys-
tem entwickelt. Welches der insge-
samt drei verschiedenen Flugsys-
teme in Serie gehen soll, ist voll-
kommen offen. www.aeroht.com
EHang eröffnet pilotenlose Flüge mit eVTOLs
Am 28. Dezember fanden in China
zwei große Eröffnungsveranstaltun-
gen von EHang Holdings Limited
im Jiulong Lake Park in Guang-
zhou, nördlich von Macau gelegen
und in der westlich bei Shanghai
befindlichen Stadt Hefei statt.
EHang, einer der Pioniere für
eVTOLs gab bekannt, dass die am
14.10.2023 zertifizierten EH216-S-
Luftfahrzeuge zur unbemannten
Passagierbeförderung ihre ersten
kommerziellen Flugdemonstratio-
nen in Guangzhou bzw. Hefei er-
folgreich abgeschlossen haben,
was einen weiteren Schritt zur Nor-
malisierung von Flügen mit EH216-
S eVTOLs bei Touristikflügen an
lokalen Aussichtspunkten darstellt.
Warum zwischen der Zertifizierung
und der erst jetzt ersten öffentlich-
en Veranstaltung so viel Zeit ver-
gangen ist, wurde nicht erklärt. Dif-
fus bleibt auch dazu die Meldung,
dass nur ausschließlich „Geschätz-
te Regierungsbeamte und Gäste“
aus China an den Flugveranstal-
tungen in Guangzhou teilnahmen,
darunter Shijie Liang, der stellver-
tretende Direktor der Zentral- und
Südregionalverwaltung der CAAC,
der chinesischen Zivilluftfahrtbe-
hörde. Keine Spur von westlichen
Beobachtern! www.hang.com
Joby testete mit NASA bis 120 VTOLs/Stunde an Großflughafen
Joby Aviation, eVTOL-Hersteller
gab am 20.12.2023 den erfolgrei-
chen Abschluss einer Reihe von
Flügen bekannt, Verkehrssimulatio-
nen mit dem Ames Research Cen-
ter der NASA simuliert zu haben,
bei denen untersucht wurde, wie
Flugtaxi-Operationen mithilfe vor-
handener Instrumente und Verfah-
ren in den heutigen Luftraum inte-
griert werden können. Die von Joby
und NASA-Luftfahrtingenieuren im
Anschluss an eine mehrjährige
Luftraumstudie gemeinsam entwi-
ckelten Simulationen testeten Sze-
narien mit Dutzenden von eVTOL-
Flugzeugen pro Stunde, die in den
komplexen, stark beflogenen Luft-
raum in der Region Dallas-Fort
Worth unter Verwendung der heuti-
gen Luftraumsystem ein- und aus-
flogen. Die Aktivität fand im Future
Flight Central der NASA stattWäh-
rend der Simulation testeten die
teilnehmenden Fluglotsenteams
virtuell die Fähigkeit, bis zu 120
eVTOL-Operationen pro Stunde
vom zen-tralen Terminalbereich der
DFW neben den bestehenden Ver-
kehr des Flughafens zu integrieren.
Während der Aktivität befanden
sich bis zu 45 simulierte eVTOLs
gleichzeitig im Luftraum von Dallas
und Fort Worth. www.joby.com
VTOL-Tiltrotor-System bereit zu Flugtests im kommenden Jahr
Overair, ein junger eVTOL-Herstel-
ler gab am 19.12.2023 bekannt,
dass die Montage des ersten voll-
ständigen Prototyps seines Butter-
fly eVTOL-Flugzeugs abgeschlos-
sen sei. Dies stellt einen entschei-
denden Meilenstein) dar, nachdem
im Jahr 2022 die vollständige Vali-
dierung seiner An-triebstechnologie
durch einen Lkw-basierten Test
erfolgt war. Dieser Erfolg markiert
den Beginn der Fahrzeugtestphase
von Overair am Hauptsitz in Santa
Ana, Kalifornien, bevor das Flug-
zeug in seine weitläufige Flugtest-
anlage in Victorville, Kalifornien,
verlegt wird. Die ersten Tests, die
Anfang 2024 beginnen sollen. Bei
den Tests werden auch das 55-De-
zibel-Lärmziel und der Leistungs-
bereich des Flugzeugs bei ver-
schiedenen Flug- und Wetterbe-
dingungen bewertet. Overair ist
aus Karem Aircraft hervorgegan-
gen und nutzt deren Expertise, um
sein eVTOL zu entwickeln. Es wird
das erste seiner Art sein, das auf
den Technologien Optimum Speed
Tilt Rotor und Individual Blade
Control basiert. Overair hat gros-
ses Marktinteresse von Kunden
sowohl im kommerziellen als auch
im militärischen Bereich und in ei-
nigen Regionen geweckt.
www.overair.com
Bild: Airport Hamburg
US-Vercharterer JSX will bis 332 Elektroflugzeuge beschaffen
JSX ist für amerikanische Verhält-
nisse ein noch junger, aber bereits
sehr erfolgreicherer Charter-Jet-
Service, der erst 2016 ins Leben
gerufen wurde, doch nach der Be-
schaffung von 48 Embraer E145-
Flugzeugen zu kometenhaftem
Aufstieg heranwächst. Dazu hat
die Gesellschaft keinen Linienver-
kehr, sondern eine Art „Hop-on-
Service“. Jetzt hat JSX gleich an
drei Hersteller, darunter zwei Euro-
päern und einem amerikanischen
Unternehmen die Vororder (MoU)
für über 332 Maschinen erteilt. Da-
rin sind bereits auch schon einige
Festbestellungen enthalten. Nach-
dem das Luftfahrtunternehmen
JSX in den letzten Jahren Dutzen-
de umweltbewusster Flugzeugvor-
schläge geprüft hat, steht es fest
zu seiner Unterstützung und seiner
Überzeugung an die Hersteller
Electra, Aura Aero und Heart Aero-
space, die die natürliche erste
Grenze für eine skalierbare koh-
lenstoffarme Luftfahrt identifiziert
haben: die Nutzung kleiner Starr-
flügel-Regionalflugzeuge, die so-
wohl in die bestehende Infrastruk-
tur als auch in bewährte regulato-
rische Parameter passen, die aber
deutlich geringere Betriebskosten
und Emissionen aufweisen.
www.jsx.com
Hybridflieger soll Leistungen eines Jets bieten
Das niederländische Startup Ma-
eve hat seine Pläne komplett ge-
ändert. Statt eines rein elektrisch
betriebenen 44-Sitzers werde man
nun die Entwicklung eines zweimo-
torigen Hybridflugzeugs für 80
Passagiere entwickeln. Zugleich
will man sich am Flughafen Ober-
pfaffenhofen bei München mit ei-
nem zweiten Firmensitz niederlas-
sen. Maeve M80, wie das neue
Projekt nun heißen soll, werde eine
Reichweite von 1482 Kilometer ha-
ben. Die Entwurfsarbeiten an Ma-
eve 01 werden indes komplett ein-
gestellt. Damit setzt das Unterneh-
men auf einen vollkommen breite-
ren Nutzerkreis und verspricht sich
damit bessere Markchancen. Das
ursprünglich 44-sitzige Muster soll-
te mit verteilten Antrieben und acht
E-Motoren ausgestattet werden.
Ein zu großer Sprung? Den Hybri-
dantrieb eines Triebwerksherstel-
lers für den neuen Flugzeugtyp will
Maeve demnächst vorstellen, wie
Technikchef Martin Nüßeler, Ex-
Dornier-Ingenieur mitteilte. M80
soll nahezu so hoch und schnell
fliegen wie Jets von Airbus und Bo-
eing und dabei 20% weniger Treib-
stoff verbrauchen. Der Erstflug ist
für 2028 geplant, aber noch fehlt
das Geld dazu. www.maeve.aero
Brandenburger schielen auf den Bau zukünftiger E-Flugzeuge
Mehrere Fraunhofer-Institute und
die Brandenburgische Technische
Universität Cottbus-Senftenberg
arbeiten unter Führung von Rolls-
Royce Germny und weiteren Part-
nern wie ACCESS e.V. in Aachen
an der Zukunft des hybridelektri-
schen Fliegens. Gefördert durch
das Land Brandenburg sowie das
Bundesministerium für Wirtschaft
und Klimaschutz forschen die Part-
ner an einem völlig neuen Antriebs-
system für Mittelstreckenflugzeuge
bis 35 Passagiere. Bis Mitte 2026
wollen die Partner Fertigungstech-
nologien für die Herstellung hybrid-
elektrischer Antriebskomponenten
entwickeln, vorhandene Technolo-
gien qualifizieren und prototypi-
sche Komponenten herstellen. Das
Center for Hybrid Electric Sys-tems
(chesco) der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus-
Senftenberg (BTU) übernahm Ent-
wicklungsumfänge und koordiniert
zukünftig Aufträge der von Rolls-
Royce Deutschland beispielsweise
an die Fraunhofer-Institute erteilten
Forschungs- und Entwicklungspro-
jekte. Gleichzeitig wird chesco den
Kompetenzaufbau für eine spätere
Serienfertigung in der Lausitz
sicherstellen.
www.iwu.fraunhofer.de
In Australien fand ein erstes eVTOL-Luftrennen statt
Kaum zu glauben, aber wir haben
erste Luftrennen der Welt mit
eVTOLs nicht ernsthaft wahrge-
nommen! Austragungsort des ers-
ten eVTOL-Rennens war das Sto-
nefield Airfield in Südaustralien,
dass von der Airspeeder EXA aus-
getragen wurde. Der in London re-
gistrierte Hersteller Airspeeder
Aeronautics, spricht auch an erster
Stelle von Flugautos. In der Tat
gleichen die Zellen der einsitzigen
Rennmaschinen auch eher Formel-
1 Boliden. Unterstützung fanden
die Initiatoren durch Industriepart-
ner sowie auch durch die Regie-
rung von Südaustralien. Mit über
100 Zuschauern präsentierte das
Rennen modernste Technologie,
darunter innovative Onboard-Ka-
meras von EMG, die 4K-Live-Auf-
nahmen aller Raser über RF
streamten. Die Veranstaltung
wurde auch als Live-Übertragung
aufgezeichnet, wobei die NEP
Group die Initiative leitete und das
Rennen zu einem dynamischen
Testfeld für zukünftige Rennüber-
tragungen machte. Die Kombina-
tion aus Live-Streaming und auf-
gezeichneten Übertragungen
sorgte dafür, dass die Spannung
und der Nervenkitzel des eEVTOL-
Rennens das Publikum weltweit
erreichten. www.airspeeder.com
Lufthansa öffnet sich für Partnerschaft von eVTOLs Hersteller
Die Lufthansa Group und Lilium ha
ben eine Absichtserklärung (MoU)
unterzeichnet, um eine strategi-
sche Partnerschaft für den Betrieb
von elek-trischen Senkrechtstartern
in Europa auszuloten. Die Unter-
nehmen wollen Innovationsmöglich
keiten in der Luftfahrt erkunden
und dabei Bereiche wie Boden-
und Flugbetrieb, künftige Flugzeug-
wartung sowie Besatzung und flie-
gerische Ausbildung diskutieren.
Beide Unternehmen wollen bei ei-
ner möglichen strategischen Part-
nerschaft auch die Chancen einer
Zusammenarbeit mit Dritten wie
Flughäfen und regionalen Partnern,
etwa bei der Weiterentwicklung der
Infrastruktur (z.B. Vertiports), der
Luftraumintegration und der Aus-
gestaltung erforderlicher Betrieb-
sprozes-se analysieren. Dr. Detlef
Kayser, Vorstand Flotte und Tech-
nologie der Lufthansa Group,
sagte: „Innovation ist Teil unserer
DNA. Die Lufthansa Group hat den
Anspruch, weltweit führend zu sein
bei der Integration modernster Pro-
dukte und Prozesse. Wir wollen
Luftfahrt weiterentwickeln und die
Transformation der Industrie an-
treiben. Diese Absichtserklärung
mit Lilium wird dazu einen wichti-
gen Beitrag leisten.
www.lufthansa.com
Wirkungsweise mit verteilten Propellern unter Beweis gestellt
Bereits am 29. 11 2023 machte der
gemeinsam von Daher, Safran und
Airbus entwickelte Demonstrator
Eco Pulse mit verteilten Antrieben
seinen Erstflug. Zuvor ist noch nie
ein Flugzeug (ausgenommen einer
AN-2 und des Electra Goldfinch)
mit einem System dieser Art in die
Luft gegangen. Der Demonstrator
auf Basis einer TBM 950 wurde da-
zu zusätzlich mit einem Turbogene-
rator und sechs Propellern von Saf-
ran, die entlang der Flügel verteilt
sind, ausgestattet. Die aktivierten
Propeller wurden über eine Puffer-
batterie gespeist. Zweck des De-
monstrators ist die Funktionstüch-
tigkeit von verteilten Antrieben, wie
sie für Flugzeuge größerer Bauvo-
lumens umgesetzt werden könn-
ten. Airbus entwickelte dabei die
Batterie, die für 800 V ausgelegt ist
und die bis zu 350 Kilowatt Leis-
tung liefern kann. Außerdem hat
der Flugzeugbauer den Flugsteue-
rungscomputer entwickelt, der
Flugzeugmanöver mit ePropellern
eine Synchronisierung ermöglicht.
Der etwa 100 Minuten dauernde
Flug war die Ergänzung zu den
bereits im Mai dieses Jahres
begonnenen Bodentests mit noch
passiven Propellern.
www.daher.com
MagniX-Antriebsstränge werden De Havilland Dash 7in getestet
Im Rahmen eines 75-Millionen-Dol-
lar-Auftrags der NASA zur Demon-
stration elektrischer Antriebssträn-
ge (EPFD) erhielt US-Elektromo-
torenhersteller MagniX den Auftrag
seine magni650- Elektromotoren in
eine viermotorige De Havilland Ca-
nada Dash 7 zu Testzwecken ein-
zubauen. Der Flugeugtyp, der bis
1988 in kleiner Stückzahl gefertigt
wurde, war zuletzt bei der kanadi-
schen Air Tindi als Buschflugzeug
im Einsatz. Zwei der vier Propeller-
turbinen werden in Moses Lake,
der Heimat von MagniX derzeit im
AeroTEC Flight Test Center auf die
Umrüstung vorbereitet. Die erste
Antriebseinheit wurde bereits meh-
reren Tests auf den Nasa Electric
Aircraft Testbed (NEAT)-Anlagen
mit Sitz in Dandusky, Ohio unterzo-
gen, die es ermöglichen, Flüge bis
zu einer Höhe von 25.000 Fuß zu
simulieren. Das Projekt ist das ers-
te, für das MagniX das gesamte
Antriebssystem von den Batterien
bis zu den Motoren entwickelt hat.
Turbopropflugzeuge von De Havil-
land eignen sich ähnlich wie Dor-
nier-Maschinen für die Umrüstung
auf elektrische Antriebe. Die NASA
setzt damit die abgebrochenen
Tests mit dem X-57–Programm
fort. www.magnix.aero
Airport Hamburg richtet sich auf Wasserstoff-Flugzeuge ein
Der Einsatz von Wasserstoff zum
Antrieb zukünftiger Flugzeuge soll
nicht nur die Emissionen in der Luft
deutlich reduzieren, sondern auch
zur Dekarbonisierung der Luftfahrt-
infrastruktur am Boden beitragen.
Daran beteiligt sich jetzt auch der
Airport Hamburg. Im Jahr 2020
startete Airbus das Programm „Hy-
drogen Hub at Airports“, um die
Forschung zu Infrastrukturanforde-
rungen und einem kohlenstoffar-
men Flughafenbetrieb entlang der
Wertschöpfungskette voranzutrei-
ben. An dem Projekt ist auch das
führende Industriegase- und Engi-
neering-Unternehmen Linde be-
teiligt. Der Flughafen Hamburg gab
nun bekannt, in zwei Schritten sich
zeitnah zu den Flugzeugentwick-
lungen des CO2-freien Flugbe-
triebs mit der dazu erforderlichen
Infrastruktur anpassen zu wollen.
Nach der bereits publizierten Ko-
operation mit dem DLR wurde nun
am 1. Dezember die Zusammenar-
beit mit Airbus bekannt. Glück hat-
ten die Hamburger bereits vor
Jahrzehnten, als sich Airbus ansie-
delte. Ein weiterer Glücksfall,
obwohl die Basisarbeiten in Stutt-
gart am HY4 und ortigen H2-Zen-
trum Zentrum längstens begonnen
hatten. www.hamburg-airport.de
Quelle: Elektra Solar
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